Aktien und Lebensversicherungen

Grundstock durch die gesetzliche Rente, ergänzt durch Riester- und Betriebsrente – so sieht eine gute Altersvorsorge aus. Wer dann noch privat etwas ansparen kann, schafft sich finanziellen Spielraum im Alter. Damit sich Lebensversicherungen und Aktienfonds auszahlen, sollten Sie die Risikofaktoren bedenken.

Die private Renten- oder Lebensversicherung ist eine der beliebtesten Geldanlagen der Deutschen. Sie ist meist relativ sicher, die Dividende aber eher gering.

Bei 2,25 Prozent liegt die garantierte Mindestverzinsung der deutschen Versicherungsunternehmen. Dazu im Vergleich: Die Inflationsrate in Deutschland lag im September 2008 bei 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Da liegt die garantierte Dividende unter der Teuerungsrate. Wenn die Versicherungsunternehmen jedoch gut gewirtschaftet haben, dann kommt zur Dividende noch die Überschussbeteiligung – garantiert ist diese aber nicht.

Keine Abgeltungssteuer auf Lebensversicherungen

Eine Lebensversicherung ist am Anfang erst einmal recht teuer: Die Provisionen für den Makler werden von den ersten Beiträgen abgezogen und es dauert eine Weile, bis das erste Geld in die Versicherung fließt. Lebensversicherungen sind relativ unflexibel, das heißt, einmal abgeschlossen, sollte man weiterzahlen: Die Rückkaufsummen liegen in den ersten Jahren meist über dem, was man bis dahin in die Versicherung eingezahlt hat.

Abgeltungssteuer

Sie wird seit dem 1. Januar 2009 auf alle Einkünfte aus Kapitalvermögen wie zum Beispiel Zinsen, Dividenden oder Kursgewinne verlangt. 25 Prozent beträgt die Abgeltungssteuer.

Die Lebensversicherungen könnten aber 2009 deutlich attraktiver werden, denn auf sie muss keine Abgeltungssteuer gezahlt werden. Der Staat will erst im Alter Steuern auf die Hälfte der Erträge haben. Da die meisten im Alter ein geringeres Einkommen haben, dürfte diese Besteuerung niedriger liegen als die 25 Prozent der Abgeltungssteuer.
Eine andere Möglichkeit, Geld fürs Alter anzulegen, sind Investmentfonds. Diese sind sehr flexibel, man kann die Zahlungen unterbrechen. Viele Investmentfonds hatten in den vergangenen Jahren gute Renditen. Doch die Finanzkrise hat gezeigt, wie schnell das gesparte Geld verschwunden sein kann – besonders, wenn man einen hohen Aktienanteil in seinem Fonds hat. Das Risiko kann man mindern, wenn man mindestens zehn Jahre vor dem Ruhestand die Aktienfonds verkauft und das Geld in etwas sicherere Fonds wie Renten-, Geldmarkt- oder offene Immobilienfonds steckt. Ein gewisses Risiko bleibt, denn auch Rentenkurse können fallen. Wenn zum geplanten Verkaufszeitraum allerdings die Kurse tief sind, sollte man warten können. Wem die höhere Rendite das Risiko von Kursverlusten aufwiegt, für den sind Fonds als Altersvorsorge geeignet.

Aktien muss man managen

Sein Geld in Aktien anzulegen, verlangt Engagement: Ein Aktiendepot sollte man jederzeit im Auge haben – das heißt, Besitzer von Aktien müssen sich umfassend über die Lage auf dem Markt informieren. Doch selbst bei fleißiger Recherche ist es für den Laien schwierig, den richtigen Zeitpunkt für einen An- oder Verkauf auszuwählen. Mit Aktien zu spekulieren, ist sehr riskant – das sollte man besser den Profis überlassen.