Wundermatratzen

Angeblich schmerzlindernde Biomagnetmatten werden auf dubiosen Veranstaltungen verkauft. Argument: In Apotheken seien sie teurer. Stimmt, aber sie haben keine spürbare Wirkung.
WundermattenverkaufEin Verkäufer versprach während einer dubiosen Verkaufsveranstaltung dem Ehepaar G. Linderung der Rückenschmerzen und ein Ende der Schlafstörungen, wenn es die Wundermatratze benutzen würde. Schriftlich gibt es solche Aussagen nicht, denn das sind eindeutige Heilversprechen, die durch aufwändige Studien nachgewiesen werden müssen, so schreibt es der Gesetzgeber vor.

Die Hersteller agieren im Hintergrund Offiziell distanzieren sich die Hersteller immer wieder von den marktschreierischen Versprechen der Verkäufer, tatsächlich aber tun sie alles, um ihrem Produkt das Image einer anerkannten Therapie zu verpassen. Bei der „Biomagnetmatte“ bekommt der Käufer ein 25-seitiges, angeblich wissenschaftliches Gutachten mitgeliefert. Dass es das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt wurde, ist für den Laien nicht zu erkennen.

Der perfide VerkaufstrickDer Verkäufer der Matte hat einen entscheidenden Trumpf: Er fragt während der Verkaufsshow, ob einer der Anwesenden weiß, was die Matte in der Apotheke kostet. Dann projiziert er die Webseite einer Online-Apotheke an die Wand oder er ruft in einer Apotheke an, stellt das Telefon laut und fragt nach dem Preis. In beiden Fällen ist das Ergebnis erstaunlich: 1.798 Euro verlangen die Apotheken für solchen Matten. Das stimmt sogar. In Apotheken in Deutschland kann man die „Magnakur Biomagnetmatte“ kaufen. Denn die Matte hat eine sogenannte Pharmazentralnummer (PZN). Die hat sich der Hersteller bei der Informationsstelle für Arzneispezialitäten beschafft. Das ist keine Schwierigkeit, denn die scheint die Produkte nicht auf Wirksamkeit zu prüfen. Und damit kann jede Apotheke solche Produkte besorgen und verkaufen. Der Preis wird vom Hersteller bestimmt.

Quelle:NDR/Markt